Abschlussevaluierung 2021 – LAG Nordharz

Im Winter 2020/2021 wurde die Abschlussevaluierung für die LEADER-Region „Nordharz“ durchgeführt, um die Arbeit hinsichtlich ihrer Effizienz und Effektivität zu überprüfen. Mit Hilfe einer Online-Umfrage wurden die LAG-Mitglieder über die Erfolge der Arbeit der Gruppe befragt. Von den ProjektträgerInnen wurden alle angeschrieben, die seit der Zwischenevaluierung einen Förderantrag über LEADER/CLLD gestellt haben.

Die Auswertung der SWOT- und Bedarfs-Analyse aus der Lokalen Entwicklungsstrategie hat ergeben, dass sich in den darin beschriebenen Teilbereichen nur geringfügige Änderungen ergeben haben. Die wichtigsten Punkte hierbei sind der Fortschritt bei der Digitalisierung (Breitbandausbau), die neue Strategie des Landes mit dem „Masterplan Tourismus Sachsen-Anhalt 2027“ sowie die kommenden neuen Zielstellungen aus dem „European Green Deal“.

Grafik: Anzahl der Projekte und Fördermittel je Handlungsfeld

Die Umsetzung der LES wurde u.a. durch ein kontinuierliches Monitoring der Zielerreichung bezogen auf einzelnen Handlungsfeldern begleitet. So wurden u.a. Daten zu Projektträgerschaft, Fördermittel- und Investitionssumme sowie zeitliche Verläufe dokumentiert. Daraus lässt sich ableiten: die gesetzten Themenschwerpunkte der Lokalen Entwicklungsstrategie „Nordharz“ (LES) haben sich grundsätzlich bewährt, insbesondere die Handlungsfelder 1 „Die kulturgeschichtlichen und naturräumlichen Besonderheiten der Region für Tourismus und Freizeit nutzen“ sowie Handlungsfeld 2 „Lebensqualität in den Stadt- und Dorfkernen“. Das Handlungsfeld 3 „Bildungsprozesse und –übergänge gestalten, Fachkräfte für und in KMU sichern“ konnte zwar drei erfolgreiche Projekte ausweisen, jedoch blieb es weit hinter den Erwartungen zum Beginn der Förderperiode zurück. Hier wurden in erster Linie ESF-Vorhaben angesprochen, die auch bei der Erarbeitung der LES im Vordergrund standen.

Der Finanzielle Orientierungsrahmen aus den drei EU-Fonds reichte jedoch bei weitem nicht aus, um den Erfolg nach den gesetzten seinen Zielgrößen zu bemessen. Die Lokale Aktionsgruppe „Nordharz“ hat in dieser EU-Förderperiode bis zum April 2021 48 Projekte inkl. eines Vorzeitigen Maßnahmenbeginns gefördert. Sie binden zusammen ein Fördermittelvolumen von rund 4,8 Mio. Euro und lösen eine Investitionssumme von rund 7,2 Mio. Euro aus. Zu diesem Ergebnis hat insbesondere der in dieser Förderperiode neue Multifonds-Ansatz (CLLD) beigetragen (s. Kap. 4). Die Lokale Aktionsgruppe ist sich auch am Ende der Förderperiode des Mehrwertes des Multifondansatzes in Bezug auf die Möglichkeiten für neuartige Projekte, neue/zusätzliche Zielgruppen und den erweiterten finanziellen Spielraum für die LES bewusst. Im Laufe der LES-Umsetzung haben sich besonders die Vereine als Projektträger in allen Handlungsfeldern hervorgetan. Da sich die Finanzlage der Kommunen in absehbarer Zeit nicht bessern wird, ist davon auszugehen, dass diese Gruppe künftig noch mehr in Erscheinung tritt. Schon jetzt zeigt sich, dass das die Vereine die Kommunen in der LEADER-Region dabei unterstützten, öffentlichen Raum oder kommunale Gebäude aufzuwerten und zu erhalten.

Grundsätzlich bestand in der Lokalen Aktionsgruppe „Nordharz“ immer der Konsens, dass eine Notwendigkeit für die Anpassung der Gebietskulisse der LEADER-Region nicht bestünde. Der Anfrage für eine Gebietsfusion der kleineren Nachbarregion „Aschersleben-Seeland“ Ende des Jahres 2020, standen die Mitglieder aber offen gegenüber. Es wurden die Vorteile bei der Bündelung der Stärken und die sich daraus ergebenden Synergieeffekte über Kommunen- bzw. Kreisgrenzen hinweg für eine positive Entwicklung erkannt. Beide LAGn inkl. der Kommunen sprachen sich für die freiwillige Gebietsfusion aus. An der neuen LES werden alle Aktiven gleichberechtigt beteiligt sein.